Schritt für Schritt: Risse im Estrich sanieren - bauen.de

2022-08-31 08:51:38 By : Mr. Eason Guan

Risse im Estrich fallen nicht immer sofort auf. Doch manchmal bekommt der Bodenbelag Schäden oder soll aus Altersgründen entfernt werden – und darunter tauchen dann die Risse im Estrich auf. Wie Hausbesitzer mit solchen Rissen umgehen – und sie reparieren.

Der Estrich ist ein fugenloser Fußboden, der üblicherweise mit Teppich, Laminat, Fliesen oder einem anderen Bodenbelag bedeckt wird. Er kann allerdings auch geschliffen oder eingefärbt werden. Terrazzo ist ein bekanntes Beispiel dafür.

Estrich besteht aus Gussasphalt oder Kunstharz, am häufigsten ist jedoch der Zementestrich, weil er preisgünstig und fest ist. In der Regel hat er eine Höhe von 40 bis 80 Millimetern und liegt in Wohngebäuden über der Wärme- oder Trittschalldämmung, räumlich von den Wänden entkoppelt. Man spricht auch von einem schwimmenden Estrich. Verbundestrich dagegen ist fest mit seinem Untergrund, beispielsweise einer Bodenplatte, verbunden. Er wird oft in Garagen verbaut.

Zeigen sich Risse im Estrich, muss man zunächst prüfen, worauf sie zurückzuführen sind.

Hier wird meistenteils Zementestrich auf Schotter, Kies, Splitt oder einem Unterbeton verwendet, weil er der Witterung am besten widersteht. Leider braucht er Zeit zum Trocknen und noch mehr Zeit zum Aushärten. Nach rund 28 Tage erreicht er die Mindestdruckfestigkeit für die er laut Norm ausgelegt ist; völlig ausgehärtet ist er erst nach Jahren.

Wurde der Estrich von professionellen Verlegern ausgeführt, haften sie im Rahmen ihrer Gewährleistung für Mängel in der Ausführung. Nicht jeder Riss im Estrich ist allerdings ein handwerklicher Fehler. Risse bis 0,2 Millimetern können durchaus zu dulden sein. Drei Punkte sind bei der Einschätzung entscheidend:

Das ist fachlich meist schwer zu beurteilen und im Streitfall letztlich nur von einem Gutachter zu entscheiden. Von dessen Urteil hängt es ab, ob das finanzielle Risiko einer gerichtlichen Auseinandersetzung in einem angemessenen Verhältnis zum Auftragsvolumen steht. Nachbesserung ist in der Regel für alle Beteiligten der beste Weg.

Hat ein Heimwerker jedoch selbst Hand angelegt, sollte er wissen, wie unliebsame Risse, Löcher und Hohlstellen zu beheben sind.

Es ist ein Trugschluss zu meinen, es sei ausreichend, Risse mit Fliesen zu überdecken. Ein Estrich verteilt die auf ihm ruhenden Lasten gleichmäßig. Kommt es zu Sprüngen oder Spalten, ist das nicht mehr gewährleistet – später kann dann sogar der Belag reißen.

Insbesondere bei Heizestrichen darf keinesfalls zu tief geschnitten werden. Trifft man versehentlich eine der Heizschlangen, kann erheblicher Schaden entstehen. Wer nicht weiß, wie dick der Estrich verlegt wurde, kann sich an den Standarddicken von Estrichen orientieren.

Wurde der Estrich zu nass angerührt, können aufsteigende Luftblasen Löcher an der Oberfläche hinterlassen. Zu schnelle Verarbeitung oder ungleichmäßige Setzungen können weitere Ursachen für einzelne schadhafte Stellen sein. Sie werden bei älteren Estrichen vor allem von Auswaschungen und Verwitterungserscheinungen verursacht.

Musste man geklebte Teppich- oder Parkettböden herausreißen, bleiben meist Reste vom Kleber auf dem Estrich zurück. Man kann sie zwar mit einer Estrichfräse beseitigen, doch dabei entstehen schnell Kerben. Auch bei Abrissarbeiten sind Beschädigungen am Estrich oft unvermeidlich.

Es kann passieren, dass die Oberfläche eines Estrichs so großflächig angegriffen ist, dass eine stellenweise Reparatur zu aufwändig wäre. Es kann auch sein, dass ein alter Estrich unerwünschte Höhenunterschiede aufweist. In diesen Fällen empfiehlt es sich, einen Fließestrich aufzubringen. Eine Fertigmischung aus dem Baumarkt muss nach Herstellerangaben angerührt und ausgeschüttet werden. Das Material muss so flüssig sein, dass es gut verläuft und sich selbst nivelliert.

Hohlstellen sind Ablösungen eines Verbundestrichs vom Untergrund. Innerhalb des Estrichs kann es zur sogenannten Schalen- oder Schichtbildung kommen. Man erkennt sie mit dem Klopftest: Wie beim Anpochen an einer Tür klopft man mit einem Finger oder mit einem Hammerstiel auf die verdächtige Stelle. Klingt es hohl, haben sich Teile des Estrichs gelöst.

Die betreffende Stelle wird rundum eingeschnitten, also mit vier Schnitten versehen, die ein Rechteck oder Quadrat bilden. Deren Tiefe hängt von der Dicke des Estrichs ab. Anfangs genügen ein bis drei Zentimeter. Nur wenn das nicht reicht, geht man tiefer. Danach wird das Material innerhalb der Schnitte mit einem Meißel aufgestemmt und entfernt. Wie oben bereits beschrieben, muss die Fläche anschließend gründlich grundiert werden. Zum Auffüllen eignet sich Reparaturmörtel oder Gießharz, beziehungsweise Epoxidharz.

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Das Foto mit der Flex ist ja GANZ toll. Oberhemd, keine Handschuhe ...

Estrich, Estrichrisse ausbessern, Foto: luther2k/fotolia.com

Mit einem Winkelschleifer wird der Riss im Estrich erweitert.

Foto: luther2k/fotolia.com Foto: luther2k/fotolia.com

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