Wermelskirchen: Linie 266 fährt mehrmonatige Umleitung

2022-09-03 11:48:06 By : Ms. Grace Topright

Wermelskirchen Die Sperrung der A1-Brücke hat auch Auswirkungen auf die Buslinie 266 – mit Halteausfällen und einer komplett neuen Strecke nach Pohlhausen.

Pünktlich um 14.25 Uhr startet die Linie 266 ihre Fahrt am Wermelskirchener Busbahnhof. Das Ziel: der Burger Bahnhof in Solingen. Statt aber wie gewohnt über die Telegrafenstraße das Rathaus anzusteuern, bewegt sich der Bus schnurstracks in Richtung Friedenstraße. Wer nach Pohlhausen möchte, muss heute ein wenig mehr Geduld mitbringen.

Aufgrund der jüngst gestarteten Bauarbeiten an der Gewölbebrücke über der Autobahn 1 und der Fahrbahn hat die RVK einen großen Rundverkehr für die Buslinie 266 eingerichtet. Die Haltestellen Rathaus, Eich, Karolinenstraße, RVK-Niederlassung und Viktoriastraße werden nicht angefahren, außer für Schulfahrten. Voraussichtlich bis Frühjahr 2023 – solange soll die Sperrung andauern – nutzt die Linie 266 die derzeitige Umleitung.

Autobahnbrücke Grund für die Sperrung ist die Sanierung der Gewölbebrücke „Hünger“ an der A1-Anschlussstelle Wermelskirchen / Schloss Burg. Der charakteristische Natursteinbogen bleibt erhalten, ansonsten wird die 83 Jahre alte Brücke nahezu vollständig erneuert: von Entwässerung über Dehnungsfugen bis hin zu einer neuen Betonplatte inklusive neuer Asphaltdecke.

Dauer Aktuell werden weitere Versorgungsleitungen verlegt. Wenn diese Arbeiten in rund fünf Wochen abgeschlossen sind, wird die eigentliche Instandsetzung des Bauwerks ein Jahr dauern. Bis dahin gilt die einspurige Verkehrsführung – und auch die Alternativroute für die Buslinie 266.

Lediglich ein Fahrgast steigt an diesem Nachmittag in den Bus. Die Dame zieht bei Busfahrer Ulgur ein Ticket nach Hünger. Nutzen die Rhein-Berger die veränderte Streckenführung überhaupt? Oder ist sie schlicht zu unpraktisch? „Es hängt immer davon ab, wo der Fahrgast herkommt und wo er hin möchte“, sagt RVK-Niederlassungsleiter Gregor Mauel. „Für die Mehrzahl der Fahrgäste ist es natürlich eine Verschlechterung – sonst würden wir ja immer so fahren.“ Laut Busfahrer Ulgur mache es aber maximal wenige Minuten mehr aus.

Der Bus fährt in Richtung Preyersmühle durch das Bergische Land und vorbei an einer Handvoll Lkw mit ausländischen Kennzeichen, die beim Aufladen von Holz das ein oder andere Wendemanöver auf enger Fahrbahn vollziehen. Ob die Strecke sich im Laufe der nächsten Monate noch weiter verändert, kann Busfahrer Ulgur nicht sagen. „Das kann sich ja täglich ändern, je nachdem, wie die mit der Baustelle vorankommen.“ Bergaufwärts lenkt er den Bus in Richtung Solingen. Am Schloss Burg stößt der Verkehr auf die nächste überraschende Verkehrseinschränkung: Rechts am Hang rund um das Gemäuer befindet sich ein riesiges Baugerüst inklusive Arbeitern und Fahrzeugen. „Das ist mir auch neu“, sagt der Busfahrer. „Davon weiß noch keiner von uns was.“ Der Bus mitsamt der drei Insassen setzt seine Fahrt fort. Immer noch steigen keine weiteren Fahrgäste ein. Aktuell gleicht die Fahrt eher einer geselligen Rundtour durch die schöne Natur statt einer tatsächlichen Fahrgastbeförderung. Laut Ulgur liege das aber hauptsächlich an der Uhrzeit und aktuell auch den Osterferien. „Normal ist es um diese Zeit auch voller“, sagt er. Aber natürlich seien auch viele Berufstätige, die die Linie für gewöhnlich nutzten, derzeit mit ihren Familien im Urlaub.

Kurz nachdem meine stille Begleiterin in Hünger das Fahrzeug verlässt, erhasche ich einen Blick auf die derzeitige Sperrung der A1. Kurz danach – um Punkt 15 Uhr an der aktuellen Endhaltestelle Pohlhausen – kommt plötzlich Leben in die ruhige Busfahrt. Nach und nach gesellen sich weitere Fahrgäste in die 266 – zwei Damen, ein paar Jugendliche und eine Mutter mit Kinderwagen treten die Reise zurück in Richtung Wermelskirchen an.

Die 266 ist also doch kein Geisterbus.

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