Wissenswertes zu Holzelementen und Holz-Modulbau

2022-09-17 13:24:50 By : Mr. Scikr Appliances

Der moderne Holzbau wird fast ausschließlich mit vorgefertigten Elementen ausgeführt. Vom Element ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Holz-Modulbau mit fertigen Raumelementen, die hohe Vorfertigungsgrade erreichen können. Die im Vergleich zu Beton geringen Modulgewichte erleichtern den Transport. Die Montage findet in komplett trockener Bauweise statt, sodass Folgewerke unmittelbar anschließen können und das Gebäude schnell bezugsfertig wird.

Fazit: Holz ist ein umweltfreundlicher und in vielfältiger Weise leistungsfähiger Baustoff.

Modulares und serielles Bauen – Vorteile und Grenzen

Die Anlieferung von Rohholz auf die Baustelle und der Zuschnitt vor Ort finden im heutigen Holzbau praktisch keine Anwendung mehr.

Stattdessen werden Elemente wie Stützen, Träger, Wände oder Decken als Elemente unter idealen Werkstattbedingungen mit hoher Maßpräzision und Qualität vorgefertigt.

Der Abbund im Werk erlaubt die computergestützte Planung und Fertigung sowie die Automatisierung der Prozesse. Er eröffnet damit gute Möglichkeiten für die wiederholte Produktion identischer Bauteile, also für die Serienfertigung. Einmal geplante Teile können bei Bedarf jederzeit erneut produziert werden.

Für stabförmige Bauelemente wie Stützen und Träger oder für Basisbauteile wie Latten, Bretter, Bohlen oder Kanthölzer kann Holz verarbeitet werden, wie es im Wald gewachsen ist  (Konstruktionsvollholz bzw. Bauschnittholz).

Im heutigen Holzbau überwiegt jedoch die Verwendung von verschiedenen Holzprodukten und Holzwerkstoffen, die sehr präzise und formstabil sowie mit hochwertigen Oberflächen ohne Risse und Verwindungen hergestellt werden können.

In Abhängigkeit von der konstruktiven Ausführung und den hauptsächlich verwendeten Holzprodukten bzw. Holzwerkstoffen werden verschiedene Holzbauweisen unterschieden:

Regelmäßig angeordnete Holzständer sind mit Schwellen und Rähm zu einem tragfähigen Rahmen verbunden. Beide Außenseiten werden mit Holzwerkstoffen oder gipsgebunden Platten beplankt, die der Aussteifung dienen oder bestimmte bauphysikalische Funktionen übernehmen können (Brandschutz, Luftdichtheit). Der Hohlraum zwischen den Ständern wird komplett mit Dämmstoffen für den Wärme-, Schall- und ggf. auch Brandschutz genutzt.

Der Achsabstand zwischen den Ständern folgt den Plattenmaßen der Beplankung, weshalb oft mit einem Raster von 625 mm gearbeitet wird.

Da die aussteifende Beplankung mindestens einseitig bereits im Werk ausgeführt wird, lassen sich Wände, aber auch Decken- oder Dachelemente in der Werkstatt komplett vorfertigen und als stabiles Ganzes auf die Baustelle transportieren. Dort werden die tafelförmigen Elemente zusammengesetzt, was auch als Holztafelbau bezeichnet wird.

Der Holzrahmenbau kann als moderne Variante des historischen Fachwerkbaus interpretiert werden.

Auch der Holzmassivbau arbeitet mit flächigen Bauelementen, die hier jedoch hohlraumfrei und massiv aus Brettsperrholz, Brettstapelholz oder Brettschichtholz vorgefertigt werden. Es lassen sich sehr maßgenaue, auch unregelmäßig geformte und mit notwendigen Fenster- und Türöffnungen versehene Wandelemente herstellen, aber ebenso Decken- oder Dachelemente.

Für Geschossdecken lassen sich auch Brettstapelelemente als massive vorgefertigte Bauteile aus Holz einsetzen. Die Bretter sind in diesem Fall stehend angeordnet und untereinander verleimt oder mit Nägeln, Schrauben oder Hartholzdübeln verbunden. Neben reinen Holzdecken bilden die Brettstapelelemente auch eine gute Grundlage für Holz-Beton-Verbunddecken, die auf der Baustelle eine Aufbetonierung erhalten.

Beim historischen Blockhausbau wurden vor allem Rundhölzer in waagerechter Position aufeinandergestapelt, was stets zu Problemen mit der Luft- und Wetterdichtheit der Fugen führte. In der modernen Weiterentwicklung werden deshalb getrocknete und ggf. verleimte Blockbohlen oder Blockbalken mit Nut- und Feder-Verbindung verwendet. An Ecken und Anschlüssen müssen die Blockbohlen für die kraftschlüssige und aussteifende Verbindung mit Fingerzinken oder Schwalbenschwanzverbindungen ausgeführt werden.

Die vorgefertigten Blockbohlen werden erst auf der Baustelle zu flächigen Wänden zusammengesetzt, der Vorfertigungsgrad ist also geringer als in der Holzrahmen- oder Holzmassivbauweise.

Neben der Wandbauweise ist auch beim Holzbau die Skelettbauweise möglich, bei der Stützen und Träger meist aus Brettschichtholz in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion das Tragwerk bilden. Für die Aussteifung werden hölzerne Streben oder Verspannungen eingesetzt. Alle Wände sind in dieser Bauweise nichttragend, weshalb sich für die Fassade vorgestellte und gedämmte Holzrahmen-Elemente anbieten, die die Konstruktion wärmebrückenfrei umhüllen.

Großer Vorteil des Skelettbaus ist die flexible und später auch wieder veränderbare Raumaufteilung. Im Vergleich zu den Wandbauweisen verbleibt jedoch ein größerer Fertigstellungsaufwand auf der Baustelle.

Auch wenn die verschiedenen Holzbauweisen hier einzeln und jede für sich beschrieben wurden, müssen sie nicht immer rein vorkommen, sondern lassen sich in der Realität mischen – auch mit anderen Baustoffen als Holz. Kombiniert werden beispielsweise …

Im Sinne der Wirtschaftlichkeit ist es meist günstig, so viel wie möglich Zusatzfunktionen und ergänzende Bauteilschichten bereits im Werk bzw. in der Werkstatt einzubauen. Es wird also ein möglichst hoher Vorfertigungsgrad angestrebt:

Gebäude müssen gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) so errichtet werden, „dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig nach den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist.“

Gebräuchliche Materialien für die Herstellung der Luftdichtheitsschicht im Holzbau sind …

Die Luftdichtheit der flächigen Elemente für die Gebäudehülle wird im Holzrahmenbau meist schon mit der Vorfertigung im Werk sichergestellt. Auf der Baustelle muss vor allem auf die Luftdichtheit aller Bauteilanschlüsse, Durchdringungen und Fugen geachtet werden.

Die Luftdichtheitsschicht darf nicht durch spätere Ausbaumaßnahmen beschädigt werden! Perforationen durch Klammern, Nägel oder Schrauben gelten als unproblematisch, wenn sie kraftschlüssig mit Holz oder Holzwerkstoff hinterlegt sind und nicht aufreißen können.

Da moderner Holzbau heute bereits überwiegend mit vorgefertigten Elementen ausgeführt wird, ist der Schritt zum Modulbau naheliegend und vergleichsweise einfach. Dafür werden die flächigen Elemente der Wände und Decken oder auch die stabförmigen Träger und Stützen des Skelettbaus noch am Vorfertigungswerk zu Raumeinheiten verbunden, die dann auf der Baustelle nur noch neben- und über einander angeordnet werden müssen.

Der Baustoff Holz bietet für den Modulbau einige besondere Vorteile:

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