Sportwagen: Ausfahrt mit dem Mercedes AMG GT S - manager magazin

2022-09-03 11:51:06 By : Mr. Ricky-Jerry Team

Mercedes-AMG GT-S: Auf die Schnelle

Es gibt Autos, da macht man sich mit Kritik lächerlich. Weil sie nahezu perfekt sind. Der AMG GT S von Mercedes ist so ein Auto. Schon das Vorgängermodell, der SLS AMG, hat mich beeindruckt: mit seinen eleganten Flügeltüren, dem kraftvollen Design, der ausgewogenen Gewichtsverteilung durch den weit nach hinten gerückten Frontmittelmotor und die Transaxle-Bauweise, mit dem exzellent abgestimmten Fahrwerk und der supersoliden Verarbeitung. Allein dem bulligen Saugmotor fehlte für mein Gefühl der Pfiff - trotz seiner 571 PS.

Diese Scharte ist nun ausgewetzt. Der neue V-8-Zylinder des AMG GT ist zwar ein gutes Drittel kleiner als der Vorgänger, liefert aber dank Biturboaufladung jenes Extra an Temperament, das ihn zum ersten echten Sportwagen mit Mercedes-Stern seit 60 Jahren macht. Seit dem Ur-Flügeltürer 300 SL.

510 PS/375 kWV-8-Biturbomotor mit 3982 ccm Hubraum

3,8 Sekunden Beschleunigung von 0 auf 100 km/h 310 km/h Spitzengeschwindigkeit

Die Ausfahrt führt mich von Leipzig nach Stuttgart. Die A71 durch den Thüringer Wald ist frei, die Fahrbahn trocken - und so kann der AMG GT seine Stärken ausspielen. Als Erstes fällt mir das fantastische Fahrwerk auf: Es filtert die vielen Dellen und Beulen heraus, die raue Gebirgswinter und halbherzige Reparaturtrupps im Asphalt der Autobahn hinterlassen haben - und gibt doch immer ein Gefühl für Belag und Straße. Nicht mal die harten Stöße der Dehnungsfugen an den zahlreichen Brücken bringen den Sportwagen aus der Ruhe.

Auch die Lenkung ist perfekt: Bestens gedämpft und dennoch präzise, selbst bei höchsten Geschwindigkeiten liegt das Alcantaralenkrad griffig in der Hand.

Die breite Spur des GT lässt vergessen, dass die Autobahnkurven in den engen Tälern hier auf Tempo 180 ausgelegt sind - und nicht auf 270. Das Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet schnell und weich, selbst unter Volllast. Im Fahrprogramm "Sport+" gibt es messerscharf Zwischengas.

Am meisten begeistert mich die Maschine. Ihr maximales Drehmoment von 650 Newtonmetern liefert sie schon bei 1750 Umdrehungen - und macht das brav weiter bis 4750 UpM. Was für katapultartige Beschleunigung sorgt, egal bei welcher Geschwindigkeit, egal in welchem Gang. Störend wirkt allein der künstliche Motorsound.

In der Tiefgarage bollert der Wagen wie ein Muscle Car, beim Gasgeben klingt er unmelodisch hart. Die Klangdesigner durften sich ganz schön austoben.

Der Benzinverbrauch wurde im Vergleich zum Vorgängermodell SLS um rund ein Drittel vermindert. Bei meiner Fahrweise muss man allerdings mit dem Mehrfachen des EU-Normwerts von 9,4 Litern auf 100 Kilometern rechnen. So what! Ist Öl nicht gerade wieder günstig?

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Rassig: Der Mercedes AMG GT S

Mercedes-AMG GT-S: Lange Motorhaube, weit hinten platzierte Fahrgastzelle, Stummelheck - der neue Mercedes-Sportwagen sieht modern aus, behält jedoch die klassischen Proportionen dieses Segments bei.

Alter Schalter: Ein Blick in den Innenraum des GT, der von einem überbreiten Bedienbuffet auf der Mittelkonsole, vier Luftausströmern an der Armaturentafel und einem darüber platzierten Bildschirm dominiert wird.

Mätzchenfrei: Das Design des Autos ist erfreulich klar, schlicht und reduziert.

Wisch und weg: Der Vortrieb des Mercedes GT-S wird bei einem Tempo von 310 km/h elektronisch abgeregelt, die etwas schwächere Variante GT rennt ebenfalls mehr als 300 km/h.

Erste Variante: Neben dem normalen Serienmodell soll es vom Mercedes AMG GT auch eine Rennversion und eine getunte Sonderreihe namens Black Series geben.

Grundgerüst: Ein Blick auf das Chassis des Sportwagens. Einerseits spricht Mercedes von Leichtbau, andererseits wiegt das Auto mehr als 1,6 Tonnen.

Transaxle-Bauweise: Das Layout des Antriebsstrangs zeigt, dass der V8-Motor knapp vor der Vorderachse platziert ist und das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an der Hinterachse sitzt. So soll eine möglichst gleichmäßige Gewichtsverteilung sichergestellt werden.

Silberpfeil: Schwarze Felgen, rote Bremssättel und die Lackfarbe namens "Iridiumsilber" ergeben bei diesem Auto eine optisch rasante Mischung.

Fahreinstellungen: Das Setup des Fahrzeugs lässt sich per Tastendruck verändern. Von eher komfortabel bis aggressiv sportlich ("Sport+"), wie im Foto zu sehen.

Nur Schlitze: Sehr schmal sind die Rücklichter geraten, die Heckscheibe ist nur ein flacher Sehschlitz. Insgesamt ist die Sicht aus dem Auto heraus dürftig.

Kraftzentrum: Unter diesen wenig ansprechenden Abdeckungen sitzt der V8-Benzindirekteinspritzer mit Doppelturbo, der in der Variante GT-S eine Leistung von 510 PS entwickelt.

Breitensport: Die Ähnlichkeit zum Porsche 911 kommt nicht von ungefähr. Für den Sportwagen-Evergreen dürfte der neue Mercedes-AMG GT-S zu einem ernst zu nehmenden Herausforderer werden.

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